Neubau Geschäftshaus Clientispark Schöftland, 2010

Natürlich fällt die Clientis Bank in Schöftland zuallererst durch ihre ungewöhnliche Fassade auf: Platten mit Fotos von Birkenwäldern, die in ihre Pixel aufgelöst worden sind. Doch die einzigartige Fassade mit Naturbezug ist nicht einfach nur Fassade: Der dahinter steckende kompakte Kubus entspricht dem Minergie-P-Standard! An zentraler Lage im Dorf haben wir mit einem einfachen Kubus ein selbstbewusstes Zeichen gesetzt, eine erfrischend eigenständige Präsenz in der Beliebigkeit der umgebenden Bauten. Die Gestaltung der Fassade betont die Vertikale. Die Anzahl der Geschosse lässt sich nicht auf den ersten Blick bestimmen und dies mit gutem Grund: Das Volumen dürfte aus städtebaulicher Sicht noch höher sein. Daher haben wir eine Aufstockung planerisch bereits vorweggenommen, um bei einer allfälligen Anpassung der Bauordnung reagieren zu können. Das Fassadenbild zeigt sich je nach Distanz des Betrachters unterschiedlich. Von weitem verschwimmt das stark verpixelte Muster zu einer baumbestandenen Landschaft. Die Farben (mit unterschiedlich intensiven Bereichen) sind der unmittelbaren Umgebung entnommen. Der Vorplatz wirkt wie ein auf die Strasse gerollter Teppich. Auf dieser Fläche ist Platz für Kommunikation und Begegnung. Die schwarz-weisse Verpixelung der Erdgeschoss- Fassade leitet via Vollverglasung ins Gebäudeinnere. Das nachhaltig realisierte Gebäude ist das erste zertifizierte Minergie- P-Gebäude seiner Kategorie im Kanton Aargau. Die Wärmegewinnung erfolgt über vertikal versetzte Tiefensonden. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe produziert danach Energie für die Heizung und ganzjährig für das Brauchwarmwasser. Die primär für die Wärmegewinnung versetzten Sonden können in den Sommermonaten ebenfalls für eine passive Kühlung («Freecooling») genutzt werden. Eine Komfortlüftung versorgt alle beheizten Räume mit frischer Luft. Die Mietflächen in den Erd- und Obergeschossen von 2'400 m2 werden von unterschiedlichen Nutzern wie Bank, Apotheke und Dienstleistungen belegt. Sie sind jederzeit, unabhängig von der Tragstruktur, veränderbar. Das Gebäude wurde in einer Hybridbauweise (Skelettbauweise in Beton mit einer vorgehängten Fassade in Holz) realisiert. Die Konstruktionsstärke der Aussenwand beträgt 54 cm und besteht aus 11 verschiedenen Schichten.